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Neue OZ: Kommentar zu Russland
Ukraine
Energie
Gas

Osnabrück (ots)

Heilsame Erkenntnis
Auf Gasprom kann sich die Ukraine verlassen - leider nicht 
unbedingt im erfreulichen Sinne. Pünktlich zum Jahresende spielt der 
russische Energiekonzern wieder bedrohlich am Gashahn, um alte 
Rechnungen begleichen zu lassen und neue Forderungen durchzusetzen. 
Er sitzt dabei am längeren Hebel, zumindest rechtlich.
Den milliardenschweren Zahlungsverzug jedenfalls konnte nicht 
einmal die Kiewer Regierung bestreiten. Nur brauchte sie einen 
besonderen Kraftakt, um das nötige Geld zusammenzukratzen, da das 
Land dramatisch unter der Wirtschafts- und Finanzkrise leidet. Für 
den russischen Staatskonzern eigentlich die ideale Ausgangslage, um 
über den Gashahn auch politisch beim Nachbarn Einfluss zu nehmen und 
die mit dem Westen liebäugelnde Kiewer Führung auf Moskau-Kurs zu 
bringen, könnte man vermuten.
Tatsächlich ist aber auch Gasproms Macht begrenzt. Zwar hat der 
Gasriese im ersten Halbjahr gewaltige Gewinne eingefahren, die Krise 
holt aber auch ihn ein. Zu seinen Mondpreisen wird er sein Gas nicht 
los - und muss spüren, dass die Abhängigkeit wechselseitig ist: 
Gasprom braucht seine Kunden ebenso wie sie ihn. Diese heilsame 
Erkenntnis sollte stets einen Kompromiss möglich machen - auch ohne 
den alljährlichen Theaterdonner, der Vertrauen beschädigt und die 
Atmosphäre vergiftet.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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