Neue OZ: Kulturkommentar
Osnabrück (ots)
Poe ist überall
Was hat wirklich Qualität? Und was taugt am Ende doch nur zur Unterhaltung? Wer mit Kunst und Kultur umgeht, stellt sich diese Fragen unablässig. Eine endgültige Antwort gibt es nie - vielleicht auch deshalb, weil sich künstlerische Qualität auch daran zeigen kann, wie ein Werk quer zu allen Grenzen der Genres unwiderstehliche Anregungskraft entfaltet.
Die Erzählungen Edgar Allan Poes sind genau so ein Fall. Sie können als Dutzendware des Schocks verschlungen oder als sauber konstruierte Gebilde genossen werden. Bei Poe geht beides - und noch viel mehr. Denn sein CEuvre hat Spuren hinterlassen. Sie finden sich in der Geschichte der Poesie ebenso wie im Horrorfilm bis hin zu den schrägen "Simpsons".
Poe ist deshalb eine Sache der Kenner und Experten und ein alter Bekannter der vielen Konsumenten der Unterhaltungskultur. Überhaupt scheint er tief in das allgemeine kulturelle Gedächtnis eingegangen zu sein. Allein diese höhere Form des Verschwindens bürgt für Poes herausragende Qualitäten. Es gibt also Gründe genug, diesem alten Bekannten neu zu begegnen - indem man ihn hingebungsvoll liest.
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