Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur
Finanzkrise
Osnabrück (ots)
Der Staat als Müllmann
Es ist eine treffende Wahl, "Not leidende Banken" zum Unwort des Jahres zu erklären. Denn der Begriff führt in die Irre. Schließlich sind nicht alle, aber doch viele Banken weniger Opfer, die leiden, als Mitauslöser und Teil der aktuellen Probleme.
Wer hat denn hochspekulative Wertpapiere und faule Kredite so lange umverpackt, bis niemand mehr die in ihnen schlummernden Risiken erkennen konnte? Wer hat massenhaft mit solchem Müll gehandelt, Vertrauen von Anlegern verspielt und muss jetzt unter staatliche Rettungsschirme flüchten? Keine Frage: Finanzjongleure und ihre Kontrolleure haben katastrophal versagt. Und die Steuerzahler müssen den Schaden am Ende ausbaden. Auf sie kommen irre Lasten zu, da sie ja auch noch Konjunkturpakete finanzieren und die Schuldenberge abtragen müssen, die gegenwärtig aufgehäuft werden.
Am schlimmsten aber: Ein Ende der Problemverlagerung ist nicht in Sicht, wie der Ruf nach einer staatlichen "Bad Bank" zeigt, die marode Wertpapiere übernehmen soll. Für die öffentliche Hand und den Steuerzahler wäre das eine schlechte Lösung. Sie müssten weitere Risiken in Milliardenhöhe übernehmen, ohne dass sie den Banken auch nur einen Ratschlag geben dürften, wie es weitergehen soll.
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