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Neue OZ: Kommentar zu Grüne Woche
Agrar
Konjunktur

Osnabrück (ots)

Der wunde Punkt
Auch wenn Bauernpräsident Gerd Sonnleitner zum Abschluss der 
Grünen Woche Optimismus verbreitet: Er ist dem Zweck geschuldet, die 
Befindlichkeit der Bauern aufzuhellen. So rosig ist die Lage nicht. 
Der Glanz auf der weltgrößten Agrarmesse dürfte schnell verblassen. 
Sonnleitner selbst lieferte dafür die beste Erklärung: Wer 
Katastrophenstimmung suchte, wurde nur außerhalb der Messehallen 
fündig. Genau das ist der wunde Punkt: Die Agrarschau zeigt zwar die 
schöne Welt des Schlemmens. Der raue Alltag auf dem Acker gerät 
hingegen leicht aus dem Blick.
Zur Verunsicherung vor allem der Milch-, Fleisch- und 
Getreide-Landwirte hat aber nicht nur der Preissturz bei Produkten 
beigetragen. Schuld daran ist auch eine Politik, der offensichtlich 
bei den Subventionen der Durchblick fehlt - sowohl in Deutschland als
auch in der EU. Subventionsabbau zu verkünden, zugleich aber 
eingefrorene Exporthilfen aufzuwärmen zeugt von Hilflosigkeit.
Auf den freien Markt bereitet man die deutschen und europäischen 
Landwirte so jedenfalls nicht vor. Und der geplante Abbau von 
Handelsschranken zugunsten der Entwicklungsländer rückt in weite 
Ferne. Die Grüne Woche ist in diesem Jahr zwar politischer geworden. 
Bis zum Markenzeichen "Davos der Agrarwirtschaft" im Kampf gegen den 
Welthunger werden aber wohl noch viele Felder gepflügt.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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