Neue OZ: Kommentar zu Deutschland
USA
Steinmeier
Osnabrück (ots)
Hoffentlich der Seligsprechung hinderlich
Schön wär's, schon der erste direkte Regierungskontakt in Washington brächte die Seligsprechung Barack Obamas durch große Teile der deutschen Öffentlichkeit ins Stocken. Denn hierzulande richten sich an diesen US-Präsidenten und seine Mannschaft Erwartungen, die niemand einlösen kann. Zur Neubelebung der deutsch-amerikanischen Freundschaft gehört aber von Anfang an ein wirklichkeitsnaher Begriff davon, was diese Partnerschaft vermag - und wie sie funktioniert.
Treibende Kräfte auf beiden Seiten bleiben die jeweiligen Interessen; wobei an gemeinsamen gewiss kein Mangel herrscht: Die Bewältigung von Wirtschaftskrise, Terrorismus und Klimawandel zählt dazu, auch die Stärkung der NATO. Wo sich das in politische Praxis wandelt, bleibt es allerdings auch mit einer Regierung Obama beim Geben und Nehmen.
Also werden die Außenminister Hillary Clinton und Frank-Walter Steinmeier über Förderprogramme für Autobauer und Banken zu reden haben, über Lastenverteilung in Afghanistan, über Guantánamo-Gefangene, womöglich auch über Personalien an der militärischen NATO-Spitze. Clinton als Freundin des klaren Wortes, Steinmeier als gutem Zuhörer und wackerem Vertreter deutscher Standpunkte ist zuzutrauen, dass sie dabei die Gegensätze nicht ausblenden und doch deutlich machen: Die Wiederannäherung beginnt.
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