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Neue OZ: Kommentar zu Venezuela
Regierung
Chávez

Osnabrück (ots)

Gefährliches Gemisch
Hugo Chávez' Triumph beim Referendum ist für Venezuelas 
Präsidenten nur ein Sieg am seidenen Faden. Eine unbegrenzte 
Wiederwahl allein reicht nicht, um das Land in eine bessere Zukunft 
zu führen. Denn der Staats- und Regierungschef ist auf Gedeih und 
Verderb auf einen üppigen Ölpreis angewiesen.
Mehr als die Hälfte des Staatshaushalts wird durch Öleinnahmen 
finanziert, fast 95 Prozent der venezolanischen Exporte basieren auf 
Öl. Dessen Barrel-Preis aber ist seit Mitte 2008 um fast 100 auf 
knapp 40 US-Dollar gesunken und damit derart im Keller, dass das 
System Chávez noch in diesem Jahr implodieren könnte.
Der Traum des Fallschirmjägers, einen "Sozialismus des 21. 
Jahrhunderts" zu verwirklichen, würde jäh zerplatzen. Ebenso die 
Vision von einem geeinten Lateinamerika. Schließlich fließen all die 
Wohltaten des Caudillo an die Armen im Land und all die 
Revolutionshilfen an Staaten wie Bolivien und Ecuador nur so lange, 
wie das schwarze Gold auch Geld bringt.
Im Karibikstaat braut sich ein gefährliches Gemisch zusammen: Eine
wankende Wirtschaft ist in der Hand eines zuweilen launigen 
Populisten, der sich durch Sondervollmachten, Vetternwirtschaft und 
Militärkontrolle mit einer unheimlichen Machtfülle ausgestattet hat. 
Das verheißt für Lateinamerika nichts Gutes.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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