Neue OZ: Kommentar zu Finanzen
Banken
Osnabrück (ots)
Tolle Tage und die verlorene Weisheit
Das nennt man tolle Tage: Der US-Großbank Citigroup sind acht Prozent Staatsbeteiligung nicht genug, sie will eine Aufstockung auf 40 Prozent. In Europa greift nach dem Anwerfen der britischen Notenpresse die Furcht vor Staatsbankrotten um sich und lässt den Ruf nach einem Euro-Währungsfonds erschallen. Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein stehen vor der Gründung eines eigenen Banken-Rettungsfonds. Bei VW gilt erstmals seit 26 Jahren Kurzarbeit. Konkurrent Opel und der Zulieferer Schaeffler rufen immer lauter nach Staatshilfe. Von den üblichen Verdächtigen aus dem Bankensektor ganz zu schweigen.
Dies alles hat an der Rosenmontagsbörse für schlechte Laune gesorgt. Beschleunigt wurde der gestrige Ausverkauf noch durch die verfrühte "Fastenprognose" von Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter, die inländische Wirtschaft werde 2009 um fünf Prozent schrumpfen. Das mag realistisch sein, ist aber nicht aufbauend. Hilfreich wäre indes, wenn sich Privatinvestoren wieder an alte Weisheiten erinnern würden. Etwa daran, dass man bei schlechten Nachrichten kaufen soll. Warum nicht auch Anteile von Firmen, bei denen staatliche Hilfe das Risiko begrenzt? Es muss ja nicht unbedingt die Hypo Real Estate sein.
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