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Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur
Arbeit
Frauen
EU

Osnabrück (ots)

Mehr Geld für soziale Berufe
Es klingt so vertraut, wie 1000-mal gehört: Frauen verdienen 
weniger als Männer. Seitdem die Lohnunterschiede zum ersten Mal 
überprüft wurden, dürfte die Nachricht immer die gleiche gewesen 
sein. Ein gewisser Gewöhnungseffekt schleicht sich da ein - und das 
sollte nicht so sein. Die EU-Zahlen sind mehr als nervige Statistik. 
Sie bieten Gelegenheit zu einer gesellschaftlichen 
Standortbestimmung.
Wieso sind die Unterschiede im EU-Durchschnitt 5,6 Prozentpunkte 
geringer als in Deutschland? Und wieso gibt es das Wort "Rabenmutter"
nur im Deutschen? Der Sozialkommissar erklärt das niedrigere 
Lohnniveau vor allem damit, dass viele Frauen nur Teilzeitjobs 
nachgehen. Aber das ist kein Grund, "Ach so" zu sagen und sich 
beruhigt zurückzulehnen. Denn die meisten Frauen arbeiten deshalb 
weniger, weil sie nach wie vor hauptamtlich für Kinder- und 
Familienbetreuung zuständig sind. Dafür bekommen sie kein Geld, 
halten ihrem Mann aber im Job den Rücken für seinen gut bezahlten Job
frei.
An einer verbesserten Kinderbetreuung wird in der Politik längst 
gefeilt, aber es gibt noch ein Problem: Klassische Frauenberufe - 
etwa Erzieherin - werden schlechter bezahlt als traditionelle 
Männerjobs wie Techniker. Wirklich verbessern würde sich die 
Situation deshalb erst, wenn auch der Einsatz in sozialen Berufen 
finanziell angemessenere Anerkennung erfahren würde.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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