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Neue OZ: Kommentar zu Vertriebene
Stiftung
Steinbach

Osnabrück (ots)

Fatale Debatte
Der Rückzieher von Erika Steinbach ist persönlich bitter, aber 
politisch notwendig. Bitter, weil die Präsidentin des Bundes der 
Vertriebenen zusammen mit dem verstorbenen SPD-Politiker Peter Glotz 
überhaupt erst den Anstoß zur Errichtung einer Gedenkstätte gegeben 
hat.
Ohne ihren Wunsch nach Verständigung und Versöhnung würde die 
betreffende Stiftung nicht existieren. Dieses Verdienst wird bei der 
heftigen, teilweise rufmordartigen Kritik aus Warschau völlig 
verdrängt.
 Aber das ändert leider nichts an der Tatsache: Politisch ist 
Steinbachs vorläufiger Verzicht auf einen Platz im Stiftungsrat der 
einzige Weg aus der verfahrenen Situation. Denn offenkundig ist die 
Vertriebenenpräsidentin in Polen eine Reizfigur allerersten Ranges - 
so schwer nachvollziehbar dies in solcher Krassheit auch ist.
Gleichwohl: Hier muss es in erster Linie um die Sache gehen - 
sprich die Gedenkstätte. Deshalb ehrt es Steinbach und den 
Vertriebenenverband, dass sie die Gemüter jetzt wieder abkühlen 
wollen. Aber die fatale Debatte zeigt auch in aller Deutlichkeit, wie
wichtig auf beiden Seiten eine noch intensivere und sensiblere 
Beschäftigung mit der deutsch-polnischen Geschichte ist.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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