Neue OZ: Kommentar zu Studie zur Jugendgewalt
Osnabrück (ots)
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Die Studie zur Jugendgewalt kommt zum richtigen Zeitpunkt. Wenige Tage nach dem Amoklauf von Winnenden widerlegt sie Vorurteile und baut Ängste ab: So bösartig und verroht, wie das mediale Dauergewitter über Amokläufer, Waffennarren und Killerspieler glauben macht, sind die Jugendlichen in Deutschland nicht.
Die Gewalt junger Menschen explodiert nicht, sie ist rückläufig. Auch die stark überdurchschnittliche Gewaltbereitschaft von Migranten wird als Mär entlarvt: Die Schülerbefragung belegt, dass Täter mit Wurzeln im Ausland deutlich häufiger angezeigt werden und schon deshalb öfter in polizeilichen Statistiken auftauchen.
Erfreulich ist die Studie auch, weil sie Rezepte aufzeigt, wie sich die Lage weiter verbessern lässt. Wer in der Familie Gewalt erfährt, löst seine Probleme auf dem Schulhof oder der Straße mit derselben Strategie. Hilfe und Kontrolle der Jugendämter in sozialen Brennpunkten ist also ein zentraler Punkt. Ebenso muss das Augenmerk dem Bildungssystem gelten. Das macht die Studie in erschreckender Weise deutlich.
Wer sich sozial abgehängt fühlt und in der Schule zu den Verlierern zählt, ist offenbar empfänglich für rechte Parolen. Aus dem Reservoir der Frustrierten schöpfen die Rechtsextremen ihren Nachwuchs. Nur eine kluge Bildungs- und Sozialpolitik kann Abhilfe schaffen. Es wäre verheerend, wenn die Politik junge Menschen an die Neonazis verloren gäbe.
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