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Neue OZ: Kommentar zu Theater
Oper

Osnabrück (ots)

Blutende Herzen
In der Oper blutet nicht nur manches Herz vor Liebesschmerz. Wunde
Stellen weisen auch die zarten Seelen der Theatermacher auf, die 
zueinanderfügen müssen, was im Bühnenmonstrum Oper für dauerhafte 
Reibung sorgt: Musik, Regie, Bühnenspiel und jede Menge 
Gefühlsüberdruck. Kein Wunder, dass sich Dirigenten, Sänger und 
Regisseure im unausweichlichen Dauerclinch zerreiben. Der Stuttgarter
Eklat ist Symptom dieses Konflikts.
Ob sich darüber hinaus die Gewichte in der Opernwelt gerade 
grundsätzlich verschieben? Der überstürzte Abgang des Regisseurs legt
diesen Gedanken nahe. Seine szenischen Ideen drohten den 
musikalischen Genuss zu schmälern. Schon waren sie nicht mehr 
wohlgelitten. Ähnlich erging es kürzlich einem Regisseur in Leipzig, 
der mit Videoeinspielungen im "Fliegenden Holländer" verstörte. Geht 
Schönklang derzeit vor kritischer Regiearbeit? Wie auch immer: Im 
Inneren des Gefühlskraftwerkes Oper läuft eben selten alles seidig 
und rund.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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