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Neue OZ: Kommentar zu Kriminalität
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Winnenden

Osnabrück (ots)

Zeit zum Handeln
Das Engagement der Hinterbliebenen von Winnenden verdient 
Hochachtung. Zweieinhalb Wochen nach dem Amoklauf fordern sie die 
Politik abermals auf, für mehr Sicherheit im Land zu sorgen. Tim K. 
hat ihnen das Kostbarste entrissen - ihre Kinder. Dennoch finden die 
Eltern der Opfer schon kurz nach der Gräueltat die Kraft, ihre 
berechtigten Forderungen hartnäckig in die öffentliche Debatte zu 
tragen.
Die Verantwortlichen in Bund und Ländern schulden den Familien 
eine ebenso kraftvolle Reaktion. Nach fünf Amokläufen in zehn Jahren 
mit 43 Toten dürfen sie der Konfrontation mit der mächtigen 
Waffenlobby und der ebenso einflussreichen Spiele-Industrie nicht 
ausweichen. Sicher: Nach dem Massaker von Erfurt im Jahr 2002 hat es 
deutliche Fortschritte im Waffenrecht und beim Jugendschutz gegeben. 
Ausgereizt sind die Möglichkeiten des Gesetzgebers damit aber 
keineswegs.
Schärfere Kontrollen der Waffenbesitzer, weniger Pistolen und 
Gewehre in privater Hand, biometrische oder technische Sicherungen 
für Sport- und Jagdgerät, Killerspiel-Verbote, härtere Strafen für 
Gesetzesverstöße - all das sind richtige Ansätze. Wer sie mit dem 
Hinweis vom Tisch wischt, das eigentliche Problem seien die illegalen
Waffen, der gibt eine politische Bankrotterklärung ab.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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