Neue OZ: Kommentar zu Finanzen
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Gipfel
Osnabrück (ots)
Hoffen auf Obama
Die neuen Abrüstungspläne von Amerikanern und Russen sind fraglos positiv. Sie könnten eine Ära umfassender Kooperation einläuten, die zu Zeiten des Kalten Krieges utopisch schien.
Offenkundig haben die Chefs im Kreml und im Weißen Haus erkannt, dass mehr Waffen nicht automatisch mehr Sicherheit bedeuten - erst recht, wenn der internationale Frieden weniger durch aggressive Großmächte als durch Terroristen und unberechenbare Diktaturen bedroht wird. Je enger Russen und Amerikaner bei solchen Gefahren zusammenarbeiten und sich abstimmen, desto preisgünstiger und zugleich effektiver wird ihr militärischer Schutz.
Gleichwohl: Das eigentliche Thema in London heißt nicht Abrüstung, sondern Armut und Arbeitsplätze. Denn die Finanz- und Wirtschaftskrise bedroht die internationale Stabilität aktuell viel stärker als diverse Atomraketen, die Amerikaner und Russen sicher in ihren jeweiligen Bunkern und U-Booten lagern.
Vor allem von US-Präsident Barack Obama wird an dieser zentralen Front ökonomisches Fachwissen, Fantasie und Fortune erwartet. Dies eröffnet ihm die Chance, sich gleichsam über Nacht vom bloßen Hoffnungsträger zur weltweit geachteten Führungsfigur weiterzuentwickeln. Dazu müsste er allerdings beim Kernthema des Finanzgipfels genauso klug und integrierend vorgehen wie bei der Rüstungskontrolle - eine riesige, aber durchaus lösbare Aufgabe.
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