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Neue OZ: Kommentar zu Umwelt
Energie
Kohle
Kabinett

Osnabrück (ots)

Mehr Wunsch als Wirklichkeit
Es wäre zu schön, um wahr zu sein: Den Klimakiller Kohlendioxid 
einfach im Boden verklappen - und schon ist Erderwärmung ein Gespenst
von gestern. Doch bislang ist die CCS-Technologie zur Abscheidung und
Speicherung von CO2 eher Wunschtraum denn Wirklichkeit. Nichts gegen 
Forscherdrang, der in eine neue Ära führt. Aber CCS erinnert sehr an 
die Devise: Aus den Augen, aus dem Sinn. Aktive Lösungen für den 
Klimaschutz sehen anders aus.
Die politischen Akteure, aber auch die Energieversorger wissen 
das. Vernünftigerweise hat das Bundeskabinett deshalb das geplante 
Gesetz mit Reißleinen bestückt, die im Fall eines Scheiterns gezogen 
werden können. Es ist von Wert, dass 2015 die Effizienz der 
CO2-Abscheidung noch einmal unter die Lupe genommen wird. Derzeit 
nämlich würde der Energieverbrauch eines Kohlekraftwerks durch CCS um
ein Viertel erhöht. Es müsste also mehr Kohle eingesetzt werden, um 
die gleiche Strommenge zu produzieren. Und: Kann wirklich auf 
Tausende von Jahren die sichere Lagerung eines Klimagases garantiert 
werden? Oder entsteht - für die nächsten Generationen - ein 
Sprengsatz ungeahnten Ausmaßes?
Eines sollten Kritiker indes nicht vergessen: Deutschland erzeugt 
50 Prozent seines Stroms aus Kohle, China und Indien gar jeweils 70 
bis 80 Prozent. Kohle macht zudem unabhängiger von Öl und Gas. Ganz 
ohne geht es vorerst nicht.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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