Neue OZ: Kommentar zu Obama
Abrüstung
Osnabrück (ots)
Von Wende keine Spur: Was Präsident Barack Obama als US-Marschroute in eine atomwaffenfreie Welt abgesteckt hat, ist kein pazifistisches Manifest; es beschreibt die fällige Anpassung der amerikanischen Nukleardoktrin an die Wirklichkeit.
Dahinter steht die richtige Erkenntnis: Die größte Gefahr geht nicht mehr vom theoretisch möglichen Schlagabtausch apokalyptischen Ausmaßes zwischen Atommächten aus, sondern von der Weiterverbreitung und terroristischen Handhabung von Massenvernichtungswaffen. Beidem ist mit Tausenden Angriffssystemen für die Abschreckung und den massiven Gegenschlag kaum beizukommen.
Daher die lobenswerte Absicht, sich mit Russland sehr rasch auf die Verringerung dieser Arsenale zu einigen. Deshalb Obamas Vorschlag, durch das weltweite Aufwerten und Durchsetzen der Abkommen über Nichtverbreitung und Test-Verzicht endlich auf ein Niveau von Atomwaffenkontrolle zu gelangen, das der Größe der aktuellen Gefahr entspricht.
Selbstverständlich gehört zu Obamas Marschroute auch das Weiterbauen am US-Abwehrschild gegen weit reichende Flugkörper. Also an der Fähigkeit, sich gegen Angriffe von Vertragsbrechern oder Terroristen zu wappnen. Das mag jene irritieren, die von Wende reden, weil sie den US-Präsidenten missverstehen wollen. Sicherheitspolitisch sinnvoll und im Interesse auch der von Amerika beschützten NATO-Partner ist seine Linie aber allemal.
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