Neue OZ: Kommentar zu Koalition
Managergehälter
Osnabrück (ots)
Gutes Ergebnis
Sage noch einer, die Große Koalition ist im Superwahljahr nicht mehr arbeitsfähig: Was Union und SPD nun beim lange strittigen Thema Managergehälter vereinbart haben, ist höchst respektabel. Die Koalition hat einen langen Katalog erarbeitet, um Gehaltsexzesse, Renditegier und Vollkaskomentalität in Unternehmen zu bekämpfen. Die Vorschriften setzen erstens längerfristige Anreize bei der Bezahlung, indem Boni erst nach Vertragsende eines Managers und Aktienoptionen frühestens nach vier Jahren fällig werden. Sie sehen zweitens strengere Regeln für Vergütung und Haftung von Vorständen vor. Und drittens wird die Rolle des Aufsichtsrats gestärkt.
Die Kontrolleure sind künftig verpflichtet, Managern in wirtschaftlich schwierigen Zeiten das Salär zu kürzen, was ihnen bisher freistand. Dass Ex-Vorstände nicht mehr nahtlos in den Aufsichtsrat wechseln können, dürfte dessen Kontrolle zudem effektiver machen. Auf eine Gehaltsdeckelung für Manager über das Steuerrecht konnten sich die Koalitionäre indes nicht einigen. Das ist gut so, denn es muss die Aufgabe der Unternehmenseigentümer bleiben, das Gehalt ihrer Angestellten festzulegen. Eine 'Sondersteuer für Manager' stünde rechtlich ohnehin auf tönernen Füßen. Die SPD wird es verschmerzen, in diesem Punkt bei der Union abgeblitzt zu sein. So bleibt ihr ein prima Thema für den Wahlkampf.
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