Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
Schweinegrippe
Osnabrück (ots)
Prävention statt Panik
Es war nur eine Frage der Zeit: Der erste Todesfall außerhalb Mexikos, die ersten Schweinegrippe-Erkrankungen in Deutschland. Auch wenn die WHO noch zögert, die Alarmstufe zu verschärfen: Die Pandemie ist längst da. Fast zwei Dutzend Länder sind durch das Killervirus betroffen. Damit steigt der Druck auf Behörden und Mediziner, alles Erdenkliche zu tun, um für den Ernstfall mit Medikamenten gerüstet zu sein.
Im Klartext: Prävention statt Panik ist das Gebot der Stunde. Denn eines lehrt der rasante Seuchentrip rund um den Globus: In Windeseile hat sich nicht nur das Kombi-Virus aus Schweine-, Vogel- und Menschen-Genen verbreitet, sondern per Medienhype auch die Hysterie.
Apropos: Kein Schwein hat (bislang) die ominöse Grippe. Wegen der Medienflut ist der Begriff aber wohl nicht mehr aus den Köpfen zu bekommen. Zum Leidwesen der Landwirte: Sie müssen nun mit Einbußen rechnen, weil die im Grunde falsche Bezeichnung eine Gefährdung durch das Borstenvieh suggeriert.
So verständlich übrigens die Sorge der Deutschen um ausreichende Medikamenten-Versorgung hierzulande sein mag: Inseldenken hilft in diesen angsterfüllten Tagen nicht weiter. Der Blick aller Verantwortlichen muss in Richtung der Armen gehen, die ebenso Furcht vor der Schweinegrippe haben, aber längst kein üppiges Depot an Arzneien - geschweige denn das nötige Geld.
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