Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
Schweinegrippe
Osnabrück (ots)
Transparenz statt Täuschung
Wie man es auch wendet: Besser eine Warnung zu viel als die Schweinegrippe vor der Haustür. Man mag leichterhand aus der Ferne mosern, dass China per Flugverbot, Russland und Ecuador mit Importstopp für Schweinefleisch und Hongkong mit Hotel-Quarantäne zum Kurzschluss neigen.
Erlaubt sei aber diese Frage: Was wäre, wenn ein Schweinegrippe-Fall in Aurich, Nordhorn oder Osnabrück auftauchte? Wo blieben dann wohl die Gelassenheit und der Hohn über Hysterie? Das bedeutet keineswegs eine Blaupause für einen wie auch immer gearteten Schutzreflex. Die von Ägypten angeordnete Zwangsschlachtung von Schweinen lässt zumindest argwöhnen, ob dahinter nicht auch gegen Christen gerichtete politische Motive stecken.
Ohne Zweifel hat Mexiko, dieses fußballbegeisterte Land, höchst verantwortungsvoll gehandelt, als es die Stadien schloss und ohne Rücksicht auf wirtschaftliche Verluste auch Kneipen, Fabriken und Geschäfte. Das auch bei Deutschen beliebte Touristenziel macht all das richtig, was China einst beim Ausbruch der Lungenkrankheit SARS sträflich vernachlässigte. Mexiko setzt auf Transparenz statt Täuschung und bewahrt so möglicherweise die Welt vor einer verheerenden Seuche. Ein Grund mehr, vor allem der gebeutelten Tourismusbranche des Landes - etwa mit einem UNO-Fonds - zu helfen. Wenn alles vorbei ist. Denn gebannt ist die Gefahr noch lange nicht.
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