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Neue OZ: Kommentar zu EU
Energie
Türkei

Osnabrück (ots)

Unter einem schlechten Stern
Große Worte: EU-Ratspräsident Mirek Topolánek spricht mit Blick 
auf die geplante "Nabucco"-Pipeline bereits von einer neuen 
"Seidenstraße". Doch noch ist es viel zu früh für Vergleiche mit dem 
sagenumwobenen alten Handelsweg von China bis ans Mittelmeer.
Einmal abgesehen davon, dass "Nabucco" nicht über eine gleich 
große Distanz führen wird - bisher steht nicht einmal fest, woher 
ausreichend viel Handelsware kommen soll. Denn noch gibt es keine 
Liefervereinbarungen mit den wichtigen Gasproduzenten Kasachstan, 
Turkmenistan und Usbekistan.
Hintergrund ist starker Moskauer Druck. Russland kämpft zäh um seine 
machtvolle Position als Topgaslieferant der Europäischen Union. Und 
es sieht im Moment nicht so aus, als könnten die Europäer sich dem 
russischen Einfluss in nächster Zeit auch nur ein klein wenig 
entziehen. Denn es mangelt an Alternativen zum Gas aus den ehemaligen
Sowjetrepubliken.
Zwar könnte ein Ausweg über den rohstoffreichen Iran führen, doch 
ist eine solche Lösung aus außenpolitischen Gründen ausgeschlossen - 
schon allein wegen des umstrittenen iranischen Atomprogramms und 
absehbarer Einwände der USA. Fazit: "Nabucco" steht unter einem 
schlechten Stern. Selbst ein Scheitern des Projekts ist weiterhin 
nicht auszuschließen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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