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Neue OZ: Kommentar zu Schifffahrt
Piraten

Osnabrück (ots)

Überflüssiges Hickhack
Die Piratenjagd der Bundesregierung lässt erschauern. Statt eine 
klare Strategie zu verfolgen, herrscht Streit: erst zwischen 
Auswärtigem Amt, Innen- und Verteidigungsministerium. Jetzt auch 
zwischen SPD und Union, die sogar darüber debattieren, ob das 
Grundgesetz erst geändert werden muss, bevor gekaperte deutsche 
Schiffe befreit werden können. Das wird die Piraten sicherlich schwer
beeindrucken. Selbst Kanzlerin Merkel sieht sich genötigt, ihrem 
Innenminister Schäuble den Rücken zu stärken.
Dabei zeigt dieses überflüssige Hickhack nur, wie mangelhaft die 
Große Koalition den Einsatz vor der Küste Somalias vorbereitet hat. 
Merkel sollte sich nicht in den Wahlkampf stürzen, sondern das 
überfällige Machtwort sprechen: Für Befreiungsaktionen deutscher 
Frachter und deren Besatzungen kommt nur die Bundeswehr infrage. Das 
Mandat dazu hat sie, auch von der UNO. Und vor allem: Im Unterschied 
zur Bundespolizei verfügen die Streitkräfte über U-Boote, 
Luftaufklärung, Fregatten und Elitetruppen. Die USA und Frankreich 
haben bereits gezeigt: Wenn der politische Wille da ist, gibt es 
Alternativen zum Zahlen horrender Lösegelder, die zudem die Piraterie
regelrecht befeuern.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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