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Neue OZ: Kommentar zu Tarife
Erzieher

Osnabrück (ots)

Nur verständlich
Zu viele Kinder in einer Gruppe, zu großer Lärm - das macht auf 
die Dauer krank. Dass Erzieherinnen deshalb auf die Barrikaden gehen,
ist nur verständlich. Wenn sie nun streiken, so tun sie das im 
Übrigen nicht nur für sich selbst, sondern indirekt auch für die 
Jungen und Mädchen, die sie betreuen. Denn einer der Wege, den 
Lärmpegel zu senken, ist die Verkleinerung der zu betreuenden 
Gruppen. Auch die Kinder selbst würden davon profitieren, könnten sie
doch deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Eine Erzieherin für acht Kinder - das wäre nach einer Berliner 
Studie eine ideale Quote, wobei dabei auch noch von gut ausgebildeten
Fachkräften ausgegangen wird. Wie viel da noch zu tun ist, zeigt ein 
Blick nach Bremen: Dort müssen sich 20 Drei- bis Sechsjährige eine 
ausgebildete Erzieherin teilen. Den vielfach beschworenen Zielen 
frühkindlicher Bildung kann man so auf jeden Fall nicht gerecht 
werden.
Weil außerdem die Betreuung unter Dreijähriger noch stark 
ausgebaut werden soll, sind Erzieherinnen und Erzieher in einer 
starken Position, Forderungen zu stellen. Dass es dabei Streit um den
formellen Anlass von Streiks gibt, tut der guten Sache keinen 
Abbruch: Handlungsbedarf besteht in jedem Fall. Und das heißt: Alle 
Beteiligten müssen an einen Tisch - je eher, desto besser.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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