Neue OZ: Kommentar zu Theater
Osnabrück
Osnabrück (ots)
Selbstbewusste Trommler
Von Krisenstimmung keine Spur: Holger Schultze und sein Team verbreiten Optimismus, als wären die Finanzkrise und die Krise der Kultur keine reelle Gefahr, sondern allenfalls hochdramatische Stoffe für die Theaterbühne. Das ganze Leben nur ein Spiel? Nun, ganz so locker sieht Schultze sein Geschäft auch wieder nicht.
Der Osnabrücker Intendant weiß, dass er einige gehörige Erfolge verbuchen kann - das stärkt nicht nur sein Selbstbewusstsein, sondern auch den Platz des Theaters innerhalb der Stadt. Da wird es schwer für Kassenwärter, beim Theaterhaushalt den Rotstift anzusetzen: Ein kollektiver Aufschrei wäre die Folge, und eher würde der Sparkommissar durch die Stadt getrieben als der Chef der teuersten Kulturinstitution der Stadt. Zumal die ja auch verantwortungsbewusst wirtschaftet.
Außerdem trommelt das Theater laut genug, um auch überregional gehört zu werden - das stärkt die Position, auch wenn das Medienecho mitunter mal ein bisschen leiser wird. Doch all das Trommeln würde ungehört verhallen, wäre da nicht eine rührige Mannschaft, die immer wieder neue mediale Kanäle auftut - und für künstlerische Überraschungen gut ist. Deshalb darf auch das Publikum optimistisch sein - und gespannt auf die neue Spielzeit.
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