Neue OZ: Kommentar zu Theater
Norwegen
Osnabrück (ots)
Neue Opfer des Wahrheitsfanatikers
Die Spielzeit haben sie um vier (!) Stunden überzogen und dann auch noch nur einen von insgesamt drei Akten geschafft! Was ist da nur in Norwegen mit Ibsens "Wildente" passiert, dass den Zuschauern und dem Festivalleiter vorzeitig die Puste ausging? Sind die Jung-Regisseure Vegard Vinge und Ida Müller selbst Opfer des Wahrheitsfanatikers Werle geworden? Haben sie sich in seinem Aufklärungswahn verstrickt?
Oder ist da eine neue Generation von Theater-Provokateuren aufgetreten - nach dem Motto: Die maximale Wirkung ist erreicht, wenn auch die Nachbarn, weil sie keinen Schlaf finden, das letzte dunkle Familiengeheimnis lüften? Die beiden Regisseure könnten dennoch in die Theatergeschichte eingehen: Zwar wohl noch nicht mit dem künstlerischen Wert ihrer Inszenierung, dafür aber mit der grandiosen Geschichte einer ungewöhnlich lahmen Wildente.
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