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Neue OZ: Kommentar zu Entwicklungshilfe
Afrika

Osnabrück (ots)

Zeit für Entzug
Der Ruf der Kanzlerin nach mehr Entwicklungshilfe ist ein Rezept 
von gestern. Und offenbart traditionelles, längst überholtes Denken, 
das wie in Beton gegossen scheint und nicht aus den Köpfen zu 
verbannen ist. Denn suggeriert wird dies: Die sogenannte Dritte Welt 
ist dem Ende geweiht, wenn der reiche Westen nicht barmherzig den 
Geldhahn aufdreht.
Dumm nur, dass die Flut an Entwicklungshilfe in den vergangenen 
Jahrzehnten so gut wie nichts an der Misere vor allem in Afrika 
verändert hat. Fast zwei Billionen Euro haben keinen Deut an Kriegen,
Krankheiten, Korruption und Kleptokratie in den Diktaturen gerüttelt.
Das sollte stutzig machen. Auch all die Gutmenschen, die mit ihrem 
Einsatz für die Armen nebenbei das eigene Image aufpolieren. Es ist 
Zeit für Entzug.
Nicht sofort und nicht vollkommen, doch Schritt für Schritt. Nur 
so wird etwa Afrika, das so reich an Bodenschätzen, so begünstigt vom
Klima ist, wieder zum kräftigen Kontinent. Nur so wird den 
Schmarotzern und Schurken an vielen Staatsspitzen der Saft abgedreht.
Nur so sind sie gezwungen, Handel zu treiben, Regimes zu reformieren.
Für die Entwicklungshilfe hat das Folgen: Weniger Elend bedeutet 
weniger Jobs. Kluges Handeln sollte diese Aussicht nicht verhindern.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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