Neue OZ: Kommentar zu Literatur
Bachmann-Preis
Osnabrück (ots)
Schnell verdaut
Der Österreicher Philipp Weiss wollte wohl mal testen, ob der legendäre Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt in seinem 33. Jahr noch zu Skandalen taugt. Gott sei Dank musste dazu nicht Autorenblut fließen, so wie einst 1983, als sich Rainald Goetz bei seiner Lesung die Stirn aufschlitzte.
Weiss biss stattdessen beherzt in sein eigenes Manuskript. Das passt auch besser in die Zeit, schließlich wird im Fernsehen immer irgendwo in Kochshows gegessen. Die Weiss-Aktion ist also recht harmlos, schnell verdaut und vergessen - inklusive seiner Erzählung. Einen richtigen Grund zum Aufregen liefert wohl eher die Auswahl des Bachmann-Preises, denn offenbar sind literarische Neuheiten bisher Mangelware. So wenig Biss ist schwach für einen der wichtigsten Literaturpreise im deutschsprachigen Raum.
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