Neue OZ: Kommentar zu Theater
Intendanten
Osnabrück (ots)
Der lange Atem zählt
Um nicht vom Hochgeschwindigkeitszug der Zeit abgehängt zu werden, haben auch die Bühnen ihr Schlagtempo erhöht. In fiebriger Dichte werden Produktionen herausgebracht. Die bange Frage stellt sich nur: Können die sieben neuen Intendanten der wichtigsten Häuser stellvertretend für alle anderen das Theater heil über die nächsten Jahre bringen? Zumal alle zwischen Mitte vierzig und Mitte fünfzig sind, ein echter Generationswechsel also ausbleibt? Vielleicht können gerade sie es.
Sie knüpfen noch an literarisch gebildete Zeiten an und sind doch offen für die Erzählweisen der Nachwachsenden. Anders als früher reagieren sie geradezu blitzartig auf eine sich verändernde Welt. Aber: Sie spielen fast alle das Gleiche - aus Angst vor schlechten Quoten. Doch uniforme Kunst schafft sich leicht selbst ab. Sie sollten sich wie Lars-Ole Walburg den Mut zum Eigenen nicht abkaufen lassen. Nur der lange Atem hilft beim Überleben.
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