Neue OZ: Kommentar zu Banken
Kreditvergabe
Osnabrück (ots)
Zu einfach
Jetzt werden die Banken also gescholten, weil sie nicht machen, was zur Krise geführt hat - nämlich Billigkredite lax zu vergeben. Sie sind vorsichtig geworden angesichts eines erwarteten Wirtschaftseinbruchs um sechs Prozent und einer wuchtigen Insolvenzwelle. Wer will ihnen das verdenken? Dass sie nun Zinsen nehmen, die Risiken stärker berücksichtigen? Dass sie Darlehen im Interesse der Finanzmarktstabilität nur im angemessenen Verhältnis zum gesunkenen Eigenkapital ausgeben können und dürfen?
Es ist zu simpel, ihnen die Schuld zu geben, auch wenn sich die Parteien bis hin zum Präsidenten einig scheinen. Es stimmt zwar: Wer als Firma nicht bestens aufgestellt ist, hat Nöte, an Geld zu gelangen. Wahr ist aber auch, dass sich nun zeigt, wie stark die Wirtschaft auf Vorfinanzierung angewiesen ist - vielleicht zu stark. Mancher Firma wird es nicht schaden, erst zu investieren, wenn sie das Kapital in der Kasse hat, genügend Sicherheiten vorliegen oder das Geschäftsmodell über jeden Zweifel erhaben ist. Das heißt nachhaltig zu handeln, was einmal ein anerkanntes Prinzip war.
Zudem: Die Politik sollte nicht zu sehr begeistert sein von ihrer Idee, sich selbst als Banker zu versuchen. Denn ein Eingriff zieht den nächsten nach sich, die Lösung des einen Problems schafft ein anderes. Der Staat ist derzeit mit Eifer dabei, sich zu übernehmen.
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