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Neue OZ: Kommentar zu Bildung
Hochschulen

Osnabrück (ots)

Ächzen unter dem Bachelor-Murks
Die Reform der Hochschulabschlüsse hat für Studenten ein Gutes mit
sich gebracht: Witze über ihre vermeintliche Faulheit ziehen nicht 
mehr. Kein angehender Akademiker kann es sich noch leisten, 
regelmäßig bis mittags zu schlafen. Ansonsten aber ächzt die heutige 
Studentengeneration unter dem Bachelor-Murks.
Das größte Problem ist das Einheitsmodell, das in Deutschland auf 
eine lange und erfolgreiche Hochschultradition aufgepfropft wurde: 
Studiendauer und Lehrpläne für die Bachelor- und Masterprogramme sind
jetzt viel zu starr geregelt. Es bleibt zu wenig Platz für die 
Ansprüche und Interessen des Akademikernachwuchses. Fatal ist auch, 
dass - anders als von der Politik zu Beginn der Reform versprochen - 
die Studenten kaum besser betreut werden. Obwohl der Leistungs- und 
Notendruck stark gestiegen ist.
Daher muss nun massiv in die neuen Studienformen investiert 
werden. Das beschränkt sich nicht nur auf die finanzielle 
Ausstattung. In den Hochschulen müssen die Organisatoren erneut 
intensiv diskutieren, was Studenten heute in den jeweiligen Fächern 
lernen sollen - und was überflüssiger Stoff ist. Und könnte es nicht 
auch sein, dass eine moderne Gesellschaft verschiedene Stile des 
Studierens gebrauchen kann? Einen pragmatischen, auf den raschen 
Abschluss ausgerichteten, aber auch einen, der Raum für intensives 
Lesen und neugieriges Forschen lässt.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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