Neue OZ: Kommentar zu Wüstenstromprojekt
Osnabrück (ots)
Das jetzt in München vorgestellte Wüstenstromprojekt ist beeindruckend, weil machbar. Hier sind Unternehmer im wörtlichen und besten Sinne am Werk. Sie planen den ganz großen Wurf. Er könnte den betroffenen Ländern in Nordafrika Milliardeninvestitionen und Arbeitsplätze bescheren. Auch würde das Klima durch den Einsatz der Sonnenenergie positiv beeinflusst. Vor allem ließe sich so die Abhängigkeit Europas von Atomkraft, Kohle, Erdgas und Erdöl verringern.
Noch steht die jüngste Wüstenstrom-Initiative nur auf dem Papier. Aber die beteiligten Konzerne bürgen für ökonomische und technische Kompetenz. Hier sind nicht Träumer oder selbst ernannte Weltverbesserer am Werk, sondern kühl kalkulierende Manager mit Weitblick und langem wirtschaftlichen Atem - das genaue Gegenteil der Kasinokapitalisten, die jüngst an der Wallstreet die aktuelle Finanzkrise verursacht haben.
So positiv das Vorhaben auch ist: Der Staat darf dabei nicht über Gebühr beansprucht werden. Die beteiligten Konzerne müssen die Investitionen im Wesentlichen selbst stemmen. Auch dürfen die potenziellen Standorte in Afrika und Arabien nur im guten Einvernehmen mit der jeweiligen Bevölkerung errichtet werden. Nichts wäre schlimmer, als Klimaschutz wie ehedem Kolonialismus zu betreiben: brutal und besserwisserisch.
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