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Neue OZ: Kommentar zu VW/Porsche

Osnabrück (ots)

Kräfte nicht länger verschleudern
Krise? Welche Krise? Wer sich die Vorgänge bei VW und Porsche vor 
Augen führt, muss den Eindruck bekommen, der deutschen Wirtschaft 
gehe es blendend. Denn seit vielen Monaten leistet man sich dort 
einen Machtkampf, der immense Energien absorbiert - Kräfte, die nicht
zuletzt angesichts der Herausforderungen im Klimaschatz besser auf 
den Automobilbau konzentriert würden.
Ministerpräsident Christian Wulff hat deshalb recht, wenn er 
darauf drängt, jetzt endlich eine gemeinsame Lösung zu finden. Dass 
nun weitere Verzögerungen drohen, zeigt zwar, dass der Deal längst 
nicht in trockenen Tüchern ist. Doch erscheint unwahrscheinlich, dass
er an Steuerfragen noch scheitern könnte. Immerhin darf man sowohl in
der VW-Zentrale als auch in der Landesregierung in Hannover hohen 
einschlägigen Sachverstand unterstellen.
Auf einem ganz anderen Blatt steht die Frage, wie es langfristig 
bei VW weitergeht. Zwar gelingt es offenbar, Übernahme und völlige 
Beherrschung des Weltkonzerns durch Porsche zu verhindern. Doch wird 
der Einfluss der Familien Piëch und Porsche auch in einem vereinten 
VW-Porsche-Konzern groß sein. Angesichts der nicht enden wollenden 
Streitigkeiten zwischen den Familienclans ist dies ein nicht zu 
unterschätzendes Risiko. Denn wichtige Entscheidungen könnten sich 
deswegen verzögern.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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