All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kultur-Kommentar zu Christian Thielemann

Osnabrück (ots)

Ein Solitär steht quer
Er feilt lieber am Orchesterklang, statt die Marketingtrommel zu 
rühren: Christian Thielemann irritiert, weil er als lupenreiner 
Solitär seiner Zunft keine Kompromisse mit einem Zeitgeist eingeht, 
der aus dem elitären Klassikbetrieb ein Musterbeispiel kultureller 
Breitenarbeit machen möchte. Thielemann besticht als Dirigent der 
Sonderklasse. Aber er steht quer zu einer Kulturpolitik, die 
Orchestererzieher nur akzeptiert, wenn sie vor allem auch Manager 
sind.
Die ruppige Trennung von einem weltweit gefragten Dirigenten wie 
Thielemann mag schlechter Stil sein. Sie verweist aber auch auf 
unauflösliche Zielkonflikte. Thielemann kultiviert das polierte Bild 
des Bewahrers eines unveränderlichen Kernrepertoires. Das ist zu 
wenig.
Von Rattle bis Dudamel reichen die Gegenbilder. Dirigenten als 
Menschenbeweger und Medienhype, als Sponsorenpfleger und 
Projektanreger: Im diesem Kräftefeld wirkt Thielemann seltsam 
verloren. Jetzt kommt es darauf an, ob sich der Maestro noch bewegen 
kann - und möchte. Eigentlich passt er gut zu München. Aber eitel ist
Thielemann auch. Die Zeichen stehen auf rasche Trennung.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 23.07.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Windindustrie

    Osnabrück (ots) - Rauer Wind Der Wind wird zwar rauer. Trübsal zu blasen braucht die Branche jedoch nicht. Denn obgleich die Finanzkrise ihre Spuren in der Windindustrie vor allem beim Maschinenbau hinterlassen hat, besteht doch berechtigte Hoffnung, dass die Flaute nicht allzu lange anhält - und eine der wertvollsten regenerativen Energien für Strommix und Klimaschutz ausgebaut wird. Viel hängt ...

  • 23.07.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Pharmabranche

    Osnabrück (ots) - Zwei Seiten der Medaille Die Strategie des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller kann man aus dessen Sicht verstehen: Die Lobbyisten wollen möglichst viele neuartige Arzneien auf den Markt bringen und verweisen daher auf das Wohl der Patienten, die in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich mit Innovationen versorgt werden. Gerade Schwerkranke, die nach jedem Strohhalm ...

  • 23.07.2009 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu USA / Georgien

    Osnabrück (ots) - Wohltuend ungehorsam So sieht konstruktive und souveräne Außenpolitik aus: Der Georgien-Besuch des Vizepräsidenten Joe Biden macht deutlich, dass das Streben der USA nach besseren Beziehungen zu Russland nicht auf Kosten jener Länder gehen soll, die vom Kreml fast 20 Jahre nach ihrer Unabhängigkeit noch immer wie Vasallen behandelt werden. Diese Botschaft kommt zur rechten Zeit. Sie ...