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Neue OZ: Kommentar zu Karl-Theodor zu Guttenberg

Osnabrück (ots)

Ein anderer Stil
Vor einem halben Jahr wusste kaum jemand, wie der Name 
Karl-Theodor zu Guttenberg geschrieben wird. Und jetzt ist der 
Wirtschaftsminister bereits populärer als die Kanzlerin. Dieser 
Aufstieg ist beispiellos.
Inhaltliche Arbeit reicht als Erklärung nicht aus. Dafür ist die 
Leistung Guttenbergs, etwa in der Opel-Krise, noch zu wenig greifbar.
Auch an Umgangsformen und gutem Aussehen allein kann es kaum liegen. 
Solche Vorzüge besitzen andere Politiker ebenfalls, ohne gleich die 
Beliebtheitsskala zu stürmen.
Das Phänomen Guttenberg dürfte sich eher aus dem anderen Stil 
erklären, mit dem der fränkische Adelige auftritt. Jeder spürt: 
Dieser Politiker ist durch keine überlange Parteiarbeit verbogen oder
durchgestylt. Seine Äußerungen wirken geschliffen, aber nicht 
abgedroschen. Das kommt gut an in einer Zeit, in der Programme und 
Politikeraussagen immer ähnlicher klingen.
Außerdem: Guttenberg nimmt seine öffentlichen Aufgaben mit einer 
seltenen Mischung aus finanzieller Unabhängigkeit, persönlicher 
Neigung und politischem Pflichtgefühl wahr. Dies wirkt im hohen Maße 
authentisch, zumal der Minister mehrfach bei Reizthemen wie Opel oder
Quelle andere Akzente setzte als seine beiden "Vorgesetzten" Angela 
Merkel und Horst Seehofer. Der Lohn: Platz eins im Politbarometer. 
Damit sind alle Karrierewege offen...

Pressekontakt:

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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