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Neue OZ: Kommentar zur Debatte um die Förderung der Altersteilzeit

Osnabrück (ots)

Widersprüchlich
Je näher die Bundestagswahl kommt, desto größer erscheint das 
Füllhorn, aus denen die Parteien Wohltaten verteilen wollen; und 
desto dreister wird den Wählern das Blaue vom Himmel versprochen. 
Auch die SPD macht da keine Ausnahme, wie Olaf Scholz zeigt.
Rentnern, Beitragszahlern, Arbeitslosen, älteren Beschäftigten: 
Allen möchte der SPD-Mann Gutes tun - und dies am besten noch vor der
Wahl. Spätestens dieser Termin entlarvt die Vorstöße des Ministers 
als unglaubwürdig. Denn gesetzgeberisch geht gar nichts mehr. 
Immerhin sind Ferien und wird schon in gut zwei Monaten gewählt.
Hinzu kommt: Die SPD-Positionen erweisen sich als widersprüchlich.
Einerseits hat ihr starker Mann Franz Müntefering in seiner Zeit als 
Arbeitsminister die Rente mit 67 durchgesetzt, damit künftige 
Generationen länger arbeiten. Andererseits fördert die 
Altersteilzeit, die Scholz nun weitere fünf Jahre beibehalten will, 
die Frühverrentung. Denn neun von zehn Nutznießern wählen nicht etwa 
die Möglichkeit, die letzten Jahre im Beruf kürzer zu treten. 
Stattdessen arbeiten sie zunächst unverändert weiter, um dann bis zu 
drei Jahre eher in Rente gehen zu können.
Die SPD wird es schwer haben, mit solchen Ungereimtheiten aus der 
Defensive zu kommen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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