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Neue OZ: Kommentar zu Ärztehonorar

Osnabrück (ots)

Zu früh gejammert
Das Verhalten mancher Ärztefunktionäre kann wohl kaum ein 
Arbeitnehmer verstehen: Jetzt zeigt sich, dass die Honorare für 
mindestens zwei Drittel aller Mediziner teils kräftig gestiegen sind 
- und dennoch klagen Standesvertreter nach wie vor über 
Unterfinanzierung. Mit diesem Vorgehen verspielen sie viel Sympathie 
und Glaubwürdigkeit in der Bevölkerung.
Lautstark haben vor allem Fachärzte im Süden Deutschlands gegen 
die Honorarreform protestiert, zu einer Zeit, als die Ergebnisse noch
längst nicht klar waren. Ihr verfrühtes Jammern wirkt jetzt peinlich 
- vor allem, wenn man diesem Unmut die Zahlen über die tatsächlichen 
Honorar-Zuwächse im ersten Quartal gegenüberstellt. So ruinieren 
diese Mediziner den allgemein zu Recht guten Ruf ihres Berufsstandes.
Denn tatsächlich geht es vor allem um einen internen 
Verteilungskampf, regional und zwischen den einzelnen ärztlichen 
Fachgruppen.
Verständlich ist die Kritik an der Honorarreform allerdings in 
zwei Punkten: Zum einen ist auch das neu eingeführte 
Abrechnungssystem reichlich kompliziert. Und zum zweiten bleibt 
fraglich, ob Pauschalvergütungen immer der richtige Weg sind. 
Bestraft werden damit nämlich diejenigen, die sich Zeit nehmen für 
ihre Patienten. Aber Ärztliche Leistungen zu messen ist schwierig. 
Daher kann es keine einfachen Lösungen geben.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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