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Neue OZ: Kommentar zu Exportentwicklung

Osnabrück (ots)

Ja, ja, die Statistik
Sind die deutschen Exporte nun so stark gestiegen wie seit drei 
Jahren nicht mehr oder doch um mehr als 22 Prozent gefallen? Beides 
ist richtig. Wieder einmal ein schönes Beispiel für die Aussagekraft 
von Statistiken. Mit dem Austausch nur eines Vergleichswerts lässt 
sich eine lausige in eine starke Bilanz verwandeln. Gewiefte 
Medienprofis finden auch in den katastrophalsten Geschäftszahlen noch
einen positiven Aspekt, mit dem sie ihre Pressemitteilung jubelnd 
beginnen können.
Nun steht das Statistische Bundesamt nicht in Verdacht, seine 
Zahlen schönzureden. Deshalb ist dessen offizielle Mitteilung zur 
Exportentwicklung auch völlig nüchtern überschrieben: Deutsche 
Ausfuhren im Juni 2009: minus 22,3 Prozent zum Juni 2008, heißt es 
dort. Was lernen wir daraus? Die Wiesbadener Statistiker halten bei 
den Exportzahlen offensichtlich den Vergleich zum Vorjahresmonat für 
besonders wichtig. Der einzig richtige Ansatz, da er die langfristige
Geschäftsentwicklung abbildet. Und die ist immer noch mies.
Das eingangs erwähnte Rekordplus bezieht sich dagegen auf den 
Vergleich zum Vormonat Mai. Es ist nicht mehr als eine 
Momentaufnahme, die zwar Hoffnung macht, aber letztlich nur eines 
signalisiert: Der ausfuhrorientierten Wirtschaft ging es im Juni 
nicht mehr ganz so dreckig wie einen Monat zuvor. Wer will deshalb 
jubeln?

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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