Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
Krankenkassen
Schweinegrippe
Osnabrück (ots)
Atempause für die Angst
Der Umgang mit der Schweinegrippe hat viel mit Psychologie zu tun. Insofern verschafft die Einigung zwischen Bund und Kassen über die Kosten der Impfung für eine Weile Linderung. Denn die Angst der Menschen vor dem H1N1-Virus rührt ja nicht nur von der ungewissen Wucht einer Grippewelle, die womöglich im Herbst droht. Oder von den täglich neuen Zahlen über Infizierte und Tote in Deutschland, Europa und der Welt. Unnötigerweise verstärkt wurde die schlummernde Furcht vor einer aggressiven Virusattacke nämlich auch durch das unsägliche Hickhack um einen Impfstoff: Tests, Dosen und Kosten wurden zum Spielball politischer Scharmützel. Die Betroffenen bleiben derweil im Regen stehen. Was bleibt, ist Verwirrung.
Nun besteht jedenfalls Hoffnung, dass der Schutz vor der Schweinegrippe die Versicherten nicht durch zusätzliche Beiträge belastet. Ganz sicher ist das freilich selbst nach der gestrigen Einigung nicht. Zum einen, weil die gesetzliche Krankenversicherung weiter taktiert und sich mit dem Hinweis auf andere Ausgaben neben der Schweinegrippe ein Hintertürchen für höhere Beiträge offen hält. Zum andern, weil die Länder sich über den Tisch gezogen fühlen. Protest gegen drohende Millionenzahlungen dürfte sicher sein.
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