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Neue OZ: Kommentar zu Arbeit
Mindestlohn

Osnabrück (ots)

Kein Volk von Leiharbeitern
Es ist ein alarmierender Befund: Die Qualität deutscher 
Beschäftigungsverhältnisse sinkt und sinkt. Jedenfalls aus Sicht der 
Arbeitnehmer. Denn immer mehr von ihnen haben keinen "klassischen" 
Arbeitsplatz mehr, sondern schlagen sich als Leih-, Zeit- oder 
Teilzeitbeschäftigte durch.
Zwar hat die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes auch ihre 
Vorteile. Sie erhöhte die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen 
Wirtschaft. Und sie trug wesentlich dazu bei, dass Ende 2008 ein 
Rekordstand von 40 Millionen Beschäftigten erreicht wurde. Viele 
Tausend Menschen entschieden sich offenbar nach dem Motto: Besser 
einen schlecht bezahlten Job als gar keinen.
Doch unübersehbar gehen mit dieser Entwicklung schwere soziale 
Probleme einher. Denn die "atypisch" Beschäftigten verdienen im 
Durchschnitt nur etwa die Hälfte dessen, was Normalbeschäftigte an 
Lohn erhalten. Deutlich größer ist bei ihnen auch die Gefahr, jetzt 
oder im Alter unter die Armutsgrenze zu fallen.
Damit drohen neue Belastungen der Sozialsysteme. Und es drängt sich 
die Frage auf, wie weit die Deregulierung der Arbeitswelt noch 
getrieben werden darf und soll.
Eines ist sicher: Mit einem Volk von Leiharbeitern kann eine 
Industrienation wie Deutschland nicht an der Weltspitze bleiben. Dazu
bedarf es sicherer und gut bezahlter Stellen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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