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Neue OZ: Kommentar zu Gorleben
Atommüllendlager

Osnabrück (ots)

Zurück auf Start
Welch bittere Ironie: Was die Politik nicht auf die Reihe bekommt,
forcieren Verträge über Eigentumsrechte in Gorleben, die in 
Vergessenheit geraten waren. Es könnte gut sein, dass das Glücksspiel
um die Endlagersuche gründlich missraten ist und es für alle 
Beteiligten heißt: zurück auf Start.
Aber ein Neuanfang beim Aufspüren eines geeigneten Standorts für 
ein Atommüllendlager wäre tatsächlich die klügste Option. Auf jeden 
Fall besser, als die Zeit möglicher Enteignungsverfahren durch 
Nichtstun zu vertrödeln. Solcher Müßiggang hat bereits viel zu lange 
eine wegweisende Entscheidung verhindert.
Doch das Wegducken der verantwortlichen politischen Akteure ist 
höchst fahrlässig. Denn die 17 Kernkraftwerke in Deutschland 
produzieren jedes Jahr Hunderte Tonnen Atommüll. Solch radioaktiver 
Abfall kann nicht auf Dauer zwischengelagert werden.
Die neue Lage bugsiert Union und FDP in eine Zwickmühle. Selbst 
wenn beide Parteien die nächste Bundesregierung formen, wird es 
vermutlich nicht ausreichen, den Erkundungsstopp aufzuheben, um 
Gorleben als Endlager durchzusetzen.
Es wäre auch unverantwortlich. Denn selbst Entscheidungsträger von
damals, etwa der Geologe Gerd Lüttig, bestätigen, dass Gorleben in 
den 1970er-Jahren lediglich zweite Wahl war. Die Zeit für eine neue -
bundesweite - Suche ist reif.

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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