Neue OZ: Kommentar zu Atom
Atommüll
Endlager
Gorleben
Osnabrück (ots)
Grob fahrlässig
Es ist ein Skandal: Die Entscheidung, den Salzstock Gorleben auf seine Eignung als Atommülllager zu untersuchen, ist offensichtlich manipuliert worden. Statt fachlichen Rat zu befolgen, galt das Motto: Irgendwo muss der Dreck ja hin. Schon bei einer Hausmülldeponie ist solches Verhalten grob fahrlässig und gefährlich. Noch viel mehr gilt dies bei der Suche nach einem Platz für hochradioaktive Stoffe, die Zehntausende von Jahren sicher lagern müssen.
Hinzu kommen Hinweise, dass Gorleben ähnlich wie das ebenfalls in Salzschichten liegende Atommülllager Asse von Wassereinbrüchen bedroht ist. Doch selbst dies bewegt Befürworter dieser Lösung nicht zum Umdenken. Stur halten sie an der Prüfung nur des einen Standorts fest und riskieren eine Bruchlandung. Denn wenn sich der Salzstock als untauglich erweist, haben sie keine Ausweichmöglichkeit.
Um dem vorzubeugen und das dubiose Auswahlverfahren auszugleichen, sollte nicht nur in Gorleben erkundet werden, sondern müssen zugleich andere Standorte untersucht werden. Es wird Zeit, dies auch Bayern und Baden-Württembergern klarzumachen. Sie haben nicht mehr Rechte als Niedersachsen.
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