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Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan
Bundeswehr
Luftangriff

Osnabrück (ots)

Berliner Propaganda
Ob ein deutscher Offizier in Afghanistan einen Fehler gemacht hat,
bleibt vorerst offen. Klar ist dagegen, dass Franz Josef Jung in 
Berlin ein überaus klägliches Bild abgibt. Während vor Ort der 
NATO-Kommandeur zivile Verletzte aufsucht und sich müht, sein 
Bedauern deutlich zu machen, behauptet der deutsche Minister vom 
Schreibtisch aus stur, es habe keine zivilen Opfer gegeben. Wen aber 
besuchte dann der NATO-General? Von welchen Toten berichten die 
lokalen Behörden? Wen haben Zeugen dann mit eigenen Augen gesehen?
Ähnliche Fragen gibt es auch an anderen Stellen. Die Deutschen 
berichten von 50 bis 60 Toten. NATO-Aufklärer zählen doppelt so 
viele. Dann der unklare Hintergrund des Treibstoff-Klaus: Minister 
Jung erweckt den Anschein, dass damit geradewegs ein Anschlag auf 
Deutsche geplant worden sei. Belege dafür gibt es nicht, wohl aber 
gegensätzliche Berichte.
Es ist ja möglich, dass Jung trotzdem recht hat. Und dass die 
sonst oft kritischen Deutschen bei einem eigenen Fehlschlag nun auch 
einen Teil Häme zu spüren bekommen. Aber dass Jung seine Sicht derart
früh, hartnäckig und dabei offenkundig widersprüchlich als Tatsache 
verkauft, riecht nach Propaganda aus Angst vor der Heimatfront, nach 
feiger Vertuschung und Verharmlosung - und belegt übrigens auch eine 
denkbar schlechte Vernetzung des Ministers innerhalb der NATO.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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