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Neue OZ: Kommentar zu Theater

Osnabrück (ots)

Politische Anklagen hoch im Kurs
Über 20 Jahre nach dem Uraufführungs-Eklat scheiterte am Berliner 
Maxim-Gorki-Theater ein bislang letzter Versuch, Fassbinders "Der 
Müll, die Stadt und der Tod" in Deutschland aufzuführen. Ob das nach 
elf weiteren Jahren nun ohne heiße öffentliche Erregung möglich sein 
wird? Der Frankfurter Häuserkampf ist Geschichte und mit ihm auch die
Unterstellung der Siebzigerjahre, mit dem jüdischen 
Immobilienspekulanten des Stücks sei Ignatz Bubis gemeint - der als 
Investor mit der Sanierung des Frankfurter Westends zu tun hatte. 
Doch warum greifen seit einiger Zeit Theater so begierig nach Filmen 
und Dramen Fassbinders? Lässt man seine flammenden, wenn auch 
bejahrten politisch-moralischen Anklagen anstelle von Werken jüngerer
Autoren sprechen, die oft so viel Empörung nicht aufbringen? Wie dem 
auch sei, das Theater wird Gründe haben, unbedingt politisch bleiben 
zu wollen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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