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Neue OZ: Kommentar zu TV-Duell

Osnabrück (ots)

Nach einem müden Wahlkampf hat das TV-Duell so
viele Zuschauer vor die Fernseher gelockt wie sonst nur ein 
entscheidendes Fußball-Länderspiel. Millionen interessieren sich für 
den Zweikampf der Spitzenbewerber ums Kanzleramt. Allein deshalb hat 
sich dieses spannungsgeladene, auf zwei Kandidaten zugespitzte 
Ereignis gelohnt.
Im Vergleich zum Fußball gibt es einen Unterschied: Während dort 
Zuschauer spätestens nach einer Verlängerung das Ergebnis kennen, 
wird über die Bewertung des 90-minütigen TV-Duells erst heute und in 
den nächsten Tagen entschieden.
Doch schon jetzt lässt sich sagen: Das Duell verlief sachlich. 
Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier sind nicht wie Kampfhähne 
aufeinander los gegangen - sie lobten das Gemeinsame der Großen 
Koalition, gerade in Krisenzeiten. Das hängt auch damit zusammen, 
dass sich keiner von vier Regierungsjahren distanzieren konnte.
Steinmeier griff stärker an, stellte Unterschiede zwischen SPD und
Union heraus. Da er in Umfragen zurückliegt, versuchte er seine 
einzige Chance zu nutzen. Die Kanzlerin zeigte sich defensiver und 
zugleich ebenso entschlossen wie staatstragend. Mit Kritik hielt sie 
sich zurück. Das könnte ihr einen leichten Vorsprung bringen. Im 
Übrigen waren große Unterschiede nicht immer zu erkennen. Daher 
dürfte das Duell auch kleinen Parteien nutzen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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