Neue OZ: Kommentar zu Theater
Osnabrück (ots)
Zurück an den Tisch
Wie didaktisch muss Aufklärung daherkommen, um absolut eindeutig zu sein? Wahrscheinlich extrem schulmeisterlich. Auch wenn das einmal nicht der Fall ist, verstehen genügend Zuschauer, ob ein Klischeebild entworfen wird, um Kritik am Klischee zu üben. Doch isoliert man dieses Zerrbild aus dem Zusammenhang, kann es durchaus verletzen. So viel sei den Vertretern der Jüdischen Gemeinde gern zugestanden.
Ein ähnlicher Fall war beim Osnabrücker Spieltriebe-Festival zu erleben. Ein Schwarzer verließ aufgebracht Nicoleta Esinencus "A(II)Rh+" in der Winkelhausen-Kaserne. In der Tat gab die Inszenierung nicht gleich eindeutig zu erkennen, dass die Autorin mit den Diffamierungen von Schwarzen aus dem Munde einer Figur harsch den europäischen Rassismus anprangerte. Doch anders gefragt: Würde ausgerechnet Ciulli ein rassistisches Stück durchgehen lassen? Beide Parteien sollten sich in Mülheim noch einmal gründlich austauschen.
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