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Neue OZ: Kommentar zu Medien
Fernsehen
Wahl

Osnabrück (ots)

Bitteres Diktat
Zugegeben, das TV-Duell zwischen Angela Merkel und Frank-Walter 
Steinmeier am vergangenen Sonntag war zum Gähnen. Viele, die auf 
klare Positionen gehofft hatten, bekamen stattdessen eine Portion 
harmoniesatter Langeweile vorgesetzt.
Doch trotz Debatten-Ödnis und enttäuschter Zuschauer: Die 
Entscheidung von ARD und ZDF, den finalen Schlagabtausch im 
erweiterten Kontrahentenkreis ersatzlos zu streichen, steht den 
Öffentlich-Rechtlichen nicht gut zu Gesicht.
Die Absage degradiert die Spitzenkandidaten der Oppositionsparteien 
zu Gesprächspartnern zweiter Klasse. ARD-Chefredakteur Thomas Baumann
gibt ja offen zu, dass der besondere Reiz des Formats in der 
Konfrontation des Duos Merkel/Steinmeier mit der Opposition gelegen 
hätte. Fehlt das Gespann, ist nach dieser Lesart also die gesamte 
Runde überflüssig - was Zuschauer, die noch nach Entscheidungshilfen 
für die Wahl suchen, sicherlich anders sehen.
ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender hat recht, wenn er Merkel und 
Steinmeier vorwirft, durch ihre Absage die demokratische Kultur zu 
schädigen. Er hat aber nicht recht, wenn er diesem bedenklichen 
Politikverständnis durch seinen Rückzug auch noch Vorschub leistet. 
Nichts anderes ist es nämlich, wenn sich Medien ihr Programm von oben
diktieren lassen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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