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Neue OZ: Kommentar zu Thüringen
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Linke
Ramelow

Osnabrück (ots)

Erfurter Machtspiele
Die Erfurter Machtspiele nach der Landtagswahl gehen in eine neue,
überraschende Runde. Mit dem Verzicht auf das Amt des Thüringer 
Ministerpräsidenten hat Bodo Ramelow nicht nur seine eigenen 
Parteifreunde (besonders in Berlin) verblüfft, sondern auch die 
Wähler und die möglichen Koalitionspartner.
Ein großes Opfer bedeutet Ramelows Vorgehen allerdings nicht. Denn
die Sozialdemokraten haben stets geäußert, sie wollten ihn sowieso 
nicht wählen.
Nun setzt der Spitzenkandidat der Thüringer Linken die 
Sozialdemokraten geschickt unter Zugzwang. Zum einen, weil er selbst 
kein Hindernis mehr für eine Koalition ist. Und zum anderen, weil 
sein Vorschlag, eine Frau solle Regierungschefin in Erfurt werden, ja
indirekt bedeutet: Den SPD-Landesvorsitzenden Christoph Matschie will
Ramelow auch nicht als Ministerpräsidenten haben. Die 
Sozialdemokraten und die Grünen müssen sich bald entscheiden, ob sie 
ein Bündnis mit der erstarkten Linken eingehen wollen. Kommt 
Rot-Rot-Grün tatsächlich zustande, dürfte mittelfristig auch die 
Bereitschaft zu einer solchen Koalition im Bund steigen. Zugleich 
zeigt sich, wie kompliziert die Verhandlungen sind, wenn fünf 
Parteien dem Parlament angehören. Stabile Verhältnisse sehen anders 
aus.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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