Neue OZ: Kommentar zu Wahlen
Bundestag
Osnabrück (ots)
Es steht viel auf dem Spiel
Gewiss, der Bundestagswahlkampf verlief eher müde. Keine dramatischen Redeschlachten, keine prickelnden Skandale oder Enthüllungsgeschichten. Auch inhaltlich blieb vieles auf der Strecke. Große Zukunftsthemen wie Bildung, Gesundheit, Schuldenabbau und Wirtschaftswachstum wurden eher oberflächlich diskutiert.
Vor allem Union und Sozialdemokraten vermieden leider den offenen Schlagabtausch. Sie befürchteten offenbar, Wähler durch allzu klare Konzepte und Konturen zu verprellen. Vielen Bürgern fällt es angesichts dieser weichgespülten Kampagnen schwer, die gravierenden Unterschiede etwa zwischen Schwarz-Gelb oder einer Großen Koalition von Union und Sozialdemokraten zu verstehen.
Und dennoch: Diese Defizite sind kein Grund, nicht zur Wahl zu gehen. Dafür steht angesichts der jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise einfach zu viel auf dem Spiel. In den nächsten Jahren müssen die Weichen auf zentralen Politikfeldern neu gestellt werden. Jeder Bürger sollte darauf im eigenen Interesse durch die morgige Stimmabgabe Einfluss nehmen. Dies bietet zwar keine Gewähr, dass später in seinem Sinne regiert wird. Aber zumindest die Chance. Und die sollte den Gang zum Wahllokal allemal wert sein.
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