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Neue OZ: Kommentar zu Wahlen
Bundestag
CDU
FDP

Osnabrück (ots)

Kluger Start
Keine großen Visionen, keine neuen Versprechen: Union und FDP 
beginnen ihre Zusammenarbeit betont nüchtern und zurückhaltend. Das 
ist klug. Denn jetzt heißt es, nicht mehr bloß über Inhalte zu reden,
sondern sie auch durchzusetzen. Das vorgesehene Tempo der 
Regierungsbildung kann sich ebenfalls sehen lassen. Bis zum 9. 
November, dem Jahrestag des Mauerfalls, soll das Kabinett stehen - 
ein ambitioniertes Ziel angesichts der großen Herausforderungen etwa 
in der Finanz-, Steuer- und Bildungspolitik.
Außerdem müssen Union und FDP zunächst eine Art Eröffnungsbilanz 
oder Kassensturz machen. Erst danach kann sinnvollerweise ein 
Koalitionsvertrag geschlossen und die Ministerriege vorgestellt 
werden. Wichtiger als Schnelligkeit bleibt jedoch Solidität. Dies 
liegt auch im wohlverstandenen Eigeninteresse der beiden 
Hauptpersonen. So muss Angela Merkel stärker als bisher auf eine 
typische Unionshandschrift in der Regierungspolitik dringen. Sonst 
verlieren CDU und CSU weiter an Profil und Attraktivität.
Und Guido Westerwelle muss jetzt beweisen, dass sich das lange 
Warten auf die schwarz-gelbe Koalition für seine Partei tatsächlich 
auszahlt. Denn mit halben Sachen hätte die FDP auch schon seit 2005 
regieren können, als ihr der damalige SPD-Kanzler Schröder Avancen in
Richtung Rot-Gelb-Grün gemacht hatte.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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