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Neue OZ: Kommentar zu Kindergrundsicherung

Osnabrück (ots)

Richtiger Akzent
Eigentlich gibt es nichts zu verteilen. Denn die Staatskassen sind
leer, und die Wirtschaftskrise ist noch lange nicht überstanden. Wer 
dennoch Akzente setzen will, so wie jetzt die neue Regierung, der 
muss geschickt die richtigen Schwerpunkte setzen. Mehr Geld für 
Familien ist dabei zweifellos eine gute Wahl.
Denn Kinder groß zu ziehen, bedeutet nicht nur eine enorme 
erzieherische Verantwortung, sondern ist vielfach auch ein 
finanzieller Kraftakt. Besonders gilt dies für einkommensschwache 
Eltern. Sie werden sich über jeden Euro zusätzliches Kindergeld 
freuen. Ähnlich verhält es sich in den Hunderttausenden von Fällen, 
in denen Kurzarbeit das Familienbudget schmälert oder gar 
Arbeitslosigkeit droht.
Fest steht indessen auch, dass noch viel zu tun bleibt. Denn es 
ist ungerecht, wenn Besserverdienende, die die Kinderfreibeträge 
ausschöpfen, unter dem Strich mehr Unterstützung für den Nachwuchs 
bekommen als selbst besonders Bedürftige wie Hartz-IV-Bezieher.
Der Vorschlag einer zu versteuernden Kindergrundsicherung ist 
deshalb nur zu begrüßen. Ohne in Sozialneid-Kampagnen zu verfallen, 
muss es gelingen, ein effektiveres und gerechteres Modell zu 
schaffen, damit mehr Kinder faire Chancen erhalten, sich zu 
entwickeln und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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