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Neue OZ: Kommentar zu Buchmesse
China

Osnabrück (ots)

Kassiber der Freiheit?
Für die Freiheit des Wortes streiten manche lieber nicht allzu 
engagiert. Marktinteressen gehen eben vor. Die Kotaus der Gastgeber 
vor den offiziellen Gästen aus China während der Buchmesse erweckten 
genau diesen unangenehmen Eindruck. Die Nachricht von der Eröffnung 
eines Lizenzbüros für deutsche Verlage in Peking zeigt nun, um welch 
knallharte Interessen es auch schon während der Buchmesse ging.
Der Konflikt zwischen Markt und Meinung verweist auf die prekäre 
Stellung des Buches zwischen Ware und Kulturgut. Auf dem chinesischen
Markt könnte dies zu grotesker Verwicklung führen - wenn das Buch zur
Ware taugt, als Kulturgut jedoch den Konflikt mit der Zensur fürchten
muss.
Ob westliche Bücher in China als Kassiber der Freiheit wirken 
können, muss sich erst noch erweisen. China demonstriert einstweilen,
wie kapitalistische Wirtschaft und kommunistische Unfreiheit 
kombiniert werden können. Eine fatale Entwicklung - auch für das 
Buch.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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