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Neue OZ: Kommentar zu Kulturpolitik

Osnabrück (ots)

Lizenz zum Kürzen
Auf der Beliebtheitsskala rangiert der Job des Stadtkämmeres 
derzeit ganz unten. Kommunale Kassen verwalten heißt, Löcher zu 
stopfen, ohne an anderer Stelle allzu große neue aufzureißen. 
Wahrlich kein Traumberuf.
In dieser finanziell prekären Situation stellen Haushaltspolitiker 
Fragen kultureller Identitätsstiftung gern mal hintan. Während die 
Städte unter der Last immer höherer Sozialleistungen stöhnen, ist das
Kulturressort einer der wenigen Posten, den eine Kommune frei 
gestalten kann - mit der Lizenz zum Kürzen.
Ist eine Kulturlandschaft indes erst mal zur Wüste verödet, ist 
der Flurschaden ungleich höher als der erhoffte Spareffekt. Statt 
aber allein den Kommunen die kulturelle Finanzlast aufzubürden, 
sollte Kulturstaatsminister Neumann auch mal ein Wort mit den 
Finanzpolitikern des Bundes sprechen. Staatliche 
Steuererleichterungen auf Kosten der Kommunen erhöhen nämlich den 
Spardruck und senken die Hemmschwelle zum kulturellen Kahlschlag.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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